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Jahr 2009 – 2011
Bauort Neusörnewitz
Leistungsphase 1 – 8
Fläche 4.615 m2
Bauherr anonym
DENKMALGERECHTER UMBAU/SANIERUNG
Die Sanierung des Objekts nach brandschutztechnischen, statischen und raumklimatischen Vorgaben, sowie den gestalterischen Vorstellungen des Bauherrn wird in größtmöglichem Einklang mit dem Denkmalschutz vorgenommen. Dabei werden sowohl den Funktionalitäten wie auch den imagefördernden Aspekten einer hochwertigen Architektur und Ausstattung Rechnung getragen. Sichtbaren Ziegelkappendecken, alten Stahlträgern und Gußeisenstützen werden sichtbare Beton- und Stahlelemente entgegengesetzt, der zerstörte Westflügel wird mit großen Glasflächen in der alten Fassadenkulisse neu gebaut.
Doch die Praxis hielt auch andere Aufgaben für uns bereit, wir fanden uns bei diesem Vorhaben im Mittelalter wieder ... Alte Handwerkstechniken mussten wir wiederbeleben, um dem Bau eine neue und doch alte Identität zu verleihen.
Auch die Genehmigungsplanung dieses Gebäudes hielt Überraschungen bereit, da unsere heutigen Bauordnungen solche Gebäude nicht mehr vorsehen. Wer baut heute einen Keller mit 700m² Grundfläche, und dann noch aus Natursteinen ?! So mussten wir einige „Kniffe“ anwenden, um die Baugenehmigung zu erhalten.
Es ist sehr lehrreich, mit welchem Aufwand vor nicht allzu langer Zeit, Gebäude errichtet wurden. Zum einen ist der Materialaufwand sehr hoch, aber auch die Ausführungszeit ist bedeutend länger als bei unserer heutigen Bautechnik. Zum anderen ist das „Alte“ massiv, es steht, hat Hand und Fuß, ist natürlich und selbstverständlich. Aus konstruktiver Sicht ist dieses Objekt eine große Herausforderung.
Und außerdem: wer schnuppert schon mal so nah in der Baugeschichte und beschäftigt sich mit der Ausführung von schmiedeeisernen Fenster- und Türgriffen ... ?“